Am Ende etwas glücklich, aber definitiv nicht unverdient, nehmen die Handballer 2 Punkte von der Auswärtspartie gegen die SG Auerbach/Pegnitz mit nach Hause.
Gute Nerven benötigen die Verantwortlichen und Fans des TSV in diesen Tagen. Innerhalb einer Woche lieferte das Team von Coach Christian Räbel am Samstag bereits den zweiten Krimi im zweiten Spiel. Ein Spiel, das lange Zeit hin her wägte, schien dann aber zwei Minuten vor dem Ende beim Stand von 27:24 für den TSV einen sicheren Sieger gefunden zu haben. Dass es trotz dieser 3-Tore-Führung noch einmal richtig spannend wurde, würde so manch einer der Naivität der jungen Truppe zuschreiben, erinnert aber doch an das Olympia-Halbfinale Deutschland gegen Frankreich. So unnötig das leichtfertige Verspielen des Vorsprungs auch war, so schön zeigt es doch auch, wie schnell sich ein Spiel beim Handball drehen kann.
Aber von vorne. Das erwartet schwere Auswärtsspiel in der engen Pegnitzer Halle begann durch vorsichtiges Abtasten. Viele kleine Fehler und Unkonzentriertheiten im Abschluss auf beiden Seiten führten zu einem 3:3 nach zehn Minuten. Dann fanden die Jungs vom TSV besser ins Spiel und gingen durch einen kurzen Zwischenspurt mit 8:4 in Führung. Vor allem Rajeen Ramalingam überzeugte in dieser Phase durch 3 seiner insgesamt 6 Treffer. Bis zur 20. Minute konnte der 4-Tore-Vorsprung gehalten werden (11:7). Einige Wechsel auf beiden Seiten veränderten dann die Statik des Spiels. Während sich auf der Winkelhaider Seite der ersatz- und krankheitsgeschwächte Kader bemerkbar machte, konnte die Heimmannschaft qualitativ noch einmal drauflegen. Zwei verworfene 7-Meter, eine Zwei-Minuten-Strafe und eine rote Karte auf TSV -Seite führten dazu, dass es mit einem 13:13 in die Halbzeit ging.
Nach der Pause entwickelte sich dann ein Spiel auf Augenhöhe, bei dem sich keines der Teams entscheidend absetzen konnte. Sergen Kohl erzielte in der 40. Minute das 18:18, in der 50. Minute glich die Heimmannschaft durch Seybold letztmalig zum 22:22 aus. In der Crunchtime schienen die TSVler dann mehr Körner zu haben und konnten sich durch das fünfte Tor von Toni Jäger mit 25:23 absetzen. Spätestens nach dem 27:24 durch Rajeen Ramalingam in der 58. Minute sah das Auswärtsteam wie der sichere Sieger aus. Dann begannen die denkwürdigen letzten zwei Minuten. Dem Anschlusstreffer der SG folgte ein Ballverlust der Winkelhaider Offensive mit einem schnellen Gegenstoßtor. Mit noch einem Tor Vorsprung und noch 45 Sekunden auf der Uhr, nahm Trainer Christian Räbel eine letzte Auszeit. „Ballsicherung, Festmachen lassen, Zeit von der Uhr nehmen, keine blöden Fehler“ waren die Devisen für die Schlusssekunden. Ganze neun Sekunden funktionierte dieser Plan, ehe man sich einen schlimmen Fehlpass leistete. Der direkte Konter konnte zwar durch ein Stoppfoul in der gegnerischen Hälfte verhindert werden, allerdings wurde der Spieler nach dem Pfiff der Schiedsrichter zu lange geklammert, um die Fortführung des Spiels zu verzögern. Das Gespann Gumbert/Kundinger aus Niederlindach entschied somit nachvollziehbar auf eine Unsportlichkeit, was in der letzten Minute die rote Karte und 7-Meter zur Konsequenz hatte. Sollte es also wieder einer Punktverlust in den letzten Sekunden geben? Mit Nichten. Der 7-Meter von Seybold konnte von Torhüter Sven Bauer pariert werden, der Abpraller wurde von der Deckung gesichert. Der anschließende Kontertreffer von Sergen Kohl sicherte den vielumjubelten 2-Tore-Auswärts-Sieg.
Das nächste Heimspiel findet dann am 19.10. um 18:15 Uhr in der Dr. Dietmar-Trautmann-Sportanlage gegen den HC Forchheim II statt. Hoffentlich diesmal mit einem weniger nervenaufreibendem Ausgang.